Autor: Tobi

Digitale Transformation ist kein Sprint, sondern ein Marathon!

Als Kundenbetreuerin bei tfSemanticServices GmbH habe ich die spannende Aufgabe zusammen mit den Teilnehmern des Innovation Lab einen Prototypen zur Plausibilisierung des ALG II Online-Antrages zu realisieren. Die Teilnehmer erstellen in gemeinsamen Workshops eine Software-Plattform, mit der die eingegebenen Daten aus dem PDF-Antrag mittels einer Künstlichen Intelligenz eingelesen und in eine Datenbank gespeichert werden. Anschließend erfolgen automatisierte Prüfprozesse hinsichtlich der Berechtigung für ALG II. Im Anschluss werden die geprüften und freigegebenen Daten mit einer RPA (Robotics Automation Process) in die Fachsoftware der jeweiligen kommunalen Jobcenter übertragen. Der spannendste Schritt ist mit Sicherheit die RPA – ein Software-Roboter, der automatisiert die Arbeitsschritte eines Mitarbeiters übernimmt, während der Mitarbeiter selbst sich um seine anderen Aufgaben kümmern kann. Dies führt zur Entlastung der Mitarbeiter bei Routineaufgaben und zu mehr Geschwindigkeit. Noch befinden wir uns in der Entwicklungsphase, aber erlangen zunehmend auch mehr Erkenntnisse, wo die bisher erreichten Kenntnisse in andere Prozesse eingesetzt werden können. Digitale Transformation ist eben kein Sprint, sondern ein Marathon! Und kann dabei sogar Spaß machen. 😉 | Heidi, tfSemanticServices GmbH

1200 Klicks | Corona Chatbot

Als Kundenmanagerin bei tfSemanticServices betreue ich die Arbeitsgruppe zur Erstellung und Überarbeitung des Digitalen Assistenten des KJC Innolab.  

Die Zusammenarbeit empfinde ich als sehr angenehm: die Teilnehmer sind durchweg motiviert, an einem so spannenden Thema wie Digitale Transformation zu arbeiten. Das macht wirklich Spaß und inzwischen sind wir eine gute Gemeinschaft geworden.  

Der Bot wird inzwischen bis zu 1200 Mal abgerufen und wird so langsam auch für andere Verwaltungen sichtbar. Das motiviert natürlich zum Weitermachen.

Heidi, tfSemanticServices GmbH 
Das Video wurde von den Azubis von tfSemanticServices GmbH erstellt.

Studie 2020

„ÖFFENTLICHE VERWALTUNG IM DORNRÖSCHEN-SCHLAF“

Deutschland 2020: Der öffentliche Sektor und der lange Weg zur Digitalisierung kobaltblau.de

Kaum eine „Branche“ hat so viele „Kunden“-Kontakte wie kommunale Einrichtungen, Landesverwaltungen oder Institutionen des Bundes – als digitale Vorreiter sind sie bisher nicht unbedingt aufgefallen. Woran das liegt, zeigt unsere Studie „Digitale Kluft – wie digital ist der öffentliche Sektor?“, durchgeführt bei rund 140 Bundes-, Landes- und Kommunalverwaltungen sowie Eigenbetrieben. Ein kurzer Vorgeschmack: Mehr als 90 Prozent der relevanten Führungskräfte und Mitarbeiter im öffentlichen Dienst geben zu: Ihre Institution hat aktuell keine final abgestimmte Digitalstrategie.

Gut 80 Prozent arbeiten zurzeit an einer solchen. Für drei Viertel der Befragten ist Digitalisierung Chefsache. Jedoch haben mehr als zwei Drittel der Organisationen keine solche Rolle auf Führungsebene etabliert – obwohl 75 Prozent dies als wichtig ansehen. Nahezu alle Befragten (99 Prozent) bestätigen, dass junge Mitarbeiter Katalysatoren der digitalen Entwicklung der öffentlichen Verwaltung sind; allerdings stammen lediglich 25 Prozent der über das Vorschlagswesen eingebrachten Ideen von jungen Mitarbeitern aus der Altersgruppe bis 34 Jahre. Gleichzeitig sagen 80 Prozent, dass sie auf dem Arbeitsmarkt nur schwer junge Mitarbeiter gewinnen können und 54 Prozent sehen die Altersstruktur als negativen Faktor. (abgerufen am 26.03.2021 auf https://www.kobaltblau.de/de/journal/luenendonk-studie-2021).

kobaltblau_Public-Studie_2020.pdf ©2021/Kobaltblau/Peter Will

#gamification #digitale #grundbildung

Lab gamification: Wie kann man schnell ein effizientes „Serious Game“ (englisch: Ernsthaftes Spiel) erstellen?

Gamification („Spielifizierung“) bedeutet: Die Anwendung spieltypischer Elemente in einem Kontext, der spielfremd ist. Hier geht es um Motivationssteigerung bei monoton empfundenen und komplexen Aufgaben.

Das Erreichen von Benachteiligten, welche bisher aufgrund diverser Hemmnisse der Zugang zu den Bildungsangeboten fehlte, steht im Mittelpunkt des Themenlabores zur Grundbildung/ Lab gamification. Es hat sich gezeigt, dass gerade diese Kundengruppe besonders gut über digitale Angebote erreicht werden kann. Sogenannte „gamifizierte“ Anwendungen zeigen Verbesserungen in Bereichen wie Benutzermotivation, Lernerfolg oder Datenqualität auf.

Wir haben uns daher für die Software zur Spieleentwicklung von Fabula Games entschieden. https://fabula-games.de/serious-game-creator/ – Games bauen, durch KJC Mitarbeiter, ohne Programmierkenntnisse. Gemäß dem Motto: „Make or buy? – Make!“

„Um ein Serious Game schnell und einfach zu erstellen, vereinfacht die meiste Autorensoftware die rein technische Designphase. Sie können sich dann auf den pädagogischen Aspekt Ihrer Szenarien konzentrieren […].

Definieren Sie das Ziel Ihres Serious Game klar und deutlich

Bevor Sie mit der Entwicklung eines Serious Games mit einer Autorensoftware beginnen, sollten Sie unbedingt zuerst das pädagogische Hauptziel definieren. Es ist wichtig, dieses Ziel bei der Gestaltung immer zu verfolgen, um Ihrem Serious Game eine echte Kohärenz zu verleihen. Sie müssen eine genaue Vorstellung von den zu bewertenden Fähigkeiten haben, um am Ende der Szenarien einen Leistungsmaßstab für jeden Lernenden zu erhalten.

Verbessern Sie das Design mit effektivem Storytelling

Ein angepasstes und effektives e‑Learning-Pädagogikszenario fördert das Engagement Ihrer Lernenden. Nachdem Sie Ihre Ziele definiert haben, denken Sie daran, Ihren Lernenden eine Geschichte anzubieten, die nahe an ihrer beruflichen Realität ist. Dies ermöglicht den Lernenden, ihr Wissen in die Praxis umzusetzen und ihre Fähigkeiten zu trainieren und auszubauen. Um Ihr Storytelling zu bereichern, denken Sie über mögliche alternative Szenarien nach, die von den Entscheidungen des Lernenden und der Relevanz der Interaktionen abhängen.

Dank einer Autorensoftware, die von Design Thinking und Ansätzen wie Mind Mapping oder Logigrammen inspiriert ist, können Sie angereicherte pädagogische Szenarien mit zahlreichen Alternativen erstellen, um Ihre Lernenden zu schulen. Diese Software-Tools erleichtern die Gestaltung und das Layout Ihrer Inhalte zur besseren Strukturierung von Wissen.

Nachdenken über Spielmechaniken

Lassen Sie uns nun einen Blick darauf werfen, wie Sie Ihr Serious Game dynamischer gestalten können. Die Interaktion mit dem Lernenden steht an erster Stelle. Es gibt viele Möglichkeiten, das Serious Game attraktiv zu gestalten: Einführung einer Nachbesprechung, anklickbare Zonen, Tests in Form von Quiz oder Gruppeninterviews, multimediale Dokumente zum Einspielen (Videos, Bilder, Ihr Firmenlogo…) und Bonus- oder Maluspunktesysteme (z.B. mit Badges oder Trophäen).

Im Gegensatz zu einem klassischen Videospiel, bei dem es nur um Unterhaltung geht, sollten Sie diese Mechanismen in ein vollumfängliches Bildungssystem integrieren, um die Lernenden zu motivieren und ihnen regelmäßig Wissen und Fähigkeiten zu vermitteln.“

Die Drehbücher sind im Lab der schwierigste Teil. Wir haben uns daher dafür entschieden die Spieleentwicklung mittels Microsoft Azure DevOps zu koordinieren.

https://docs.microsoft.com/en-us/azure/devops/project/navigation/go-to-service-page?view=azure-devops

Neu: Lab „Persona“ – Zielgruppenanalyse für sinnvolle Produkte

Wir haben uns aufgrund der bisherigen Ergebnisse ( vgl. https://innolab-hessenkjc-blog.de/lab-fusion-kundenkarte-und-innovations-mobil ) dazu entschieden, die Labs Kundenkarte und Innovationsmobil zusammenzulegen. Das neue Lab heißt „Persona“, dies hat ein zweitägiger Workshop im März ergeben.

„Personas (lat. Maske) sind Nutzermodelle, die Personen einer Zielgruppe in ihren Merkmalen charakterisieren. Sie können z. B. einem Entwicklerteam aufgrund ihrer umfangreichen Beschreibung helfen, sich in die Lage der potenziellen Nutzer zu versetzen und diese Perspektive während des gesamten Designprozesses leicht zu vertreten. Sie werden mit einem Namen, einem Gesicht, einer Funktion, einem Werdegang und einem Privatleben versehen. Personas verfügen über Ziele und Verhaltensweisen, haben Vorlieben und Erwartungen.

Um sie entwickeln zu können, bedarf es vorerst anderer quantitativer und qualitativer Methoden, um geeignete Nutzerdaten erheben zu können, wie beispielsweise Online-Befragungen oder Interviews. Liegen diese Daten vor, lassen sich durch Segmentierung- und Clusteranalyseverfahren sog. Kern- und Randpersonas, die Hauptnutzergruppen und deren Untergruppen repräsentieren, ermitteln.“ (vgl. https://www.onlinemarketing-praxis.de/glossar/personas, abgerufen am 26.03.2021)

Aus den Laboren „Kundenkarte“ und „Innovationsmobil“ wird das Lab „Persona“.

Die KJC Kundschaft ist vielfältig und unterschiedlich.

Helga. Alleinerziehend. Kinder. Schon längere Zeit arbeitsuchend. Was sind ihre Probleme? Was könnte ihre Situation verbessern? Sie ist nur eine Zielgruppe von vielen im Leistungsbezug von SGB II. Wir arbeiten interaktiv mit Whiteboards.

Social Media und KJC?

Beate Langhammer vom Jobcenter Main-Kinzing-Kreis beschreibt, was im Lab Social Media aktuell entwickelt wird: Eine Lösung in der Ansprache Jugendliche zu unserem Leitspruch „Social Media – Sagt uns wie der Jobcenter Euch erreichen kann“. Wie bereits im Beitrag „Instagram, Tiktok & Co.“ beschrieben, trifft die Zusammenfassung des Podcast von Christine Germann exakt auf die Herausforderungen im Lab zu. Hier geht es zum Bericht https://www.amtzweinull.de/2021/03/21/social-media-fuer-jobcenter-deutlich-mehr-chancen-als-risiken/ und hier zum Podcast.

Am 22.4. trifft sich die AG KJC in einer Videokonferenz, wir werden das „KJC Universum“ Social Media Vlogging Projekt dort vorstellen.

Still hungry: Corona Chatbot

Der Chatbot lernt und lernt, weil die MA der KJC ihn stetig füttern 🙂 Inzwischen kommen weitere Themen hinzu, beispielsweise mögliche Fragen von Arbeitgebern. Was mit wenig Inhalt und auf coronaspezifische SGB II-Fragen begonnen hat, wächst nun kontinuierlich weiter. Einige Themen liegen noch im Backlog, zum Beispiel die Frage der Mandantenfähigkeit. Das heißt, dass auch KJC-spezifische Fragen gestellt werden können. Inzwischen gibt es von einigen Seiten außerhalb der KJC Interesse am Bot, aber voarallem daran „Wie habt Ihr das gemacht?“. Selber machen – make vs buy – das weckt Interesse und zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind.

https://kjc-digital.de/

Low Code – No Code, SaaS & RPA.

Neue Technologien bieten neue Möglichkeiten. Der Unterschied zum Herkömmlichen: Die Fachebene kann selbst aufgrund ihres Wissens mittels „Low Code – No Code“ (d.h. man benötigt keine Programmierkenntnisse) digitale Tools gestalten und ihre Fachexpertise in diese einbringen. So folgt die Technik dem Bedarf und nicht wie bisher so oft umgekehrt. Im Unterschied zu vorher:

Es wird kein fertiges Tool bestellt und der Prozess an diesen angepasst, sondern das Tool wird mittels Software selbst so gebaut, wie der Prozess es benötigt.

Dokumente unterschiedlichster Art können mit Hilfe von KI ausgelesen werden, dem Sachbearbeiter und auch dem Bürger nimmt dies das Abtippen ab. Durch die Fachebene erstellte Automatisierungstools können der Sachbearbeitung Routinearbeiten abnehmen – zum Beispiel eine Plausibilitätenprüfung beim Eingang eines Neuantrags – könnten aber auch bereits den Bürger bei Antragsstellung unterstützen. Solche Tools können also modular sein. Elemente wie beispielsweise eine Plausibilitätsprüfungen können somit in verschiedenen Kontexten eingesetzt werden.

Eine Robotik, auch RPA genannt, kann dafür genutzt werden, Daten in Verfahren oder Programme zu schreiben- z.B. auch Daten aus Posteingängen oder Listen.

Dies bietet die Chance auf Entlastung von Routinearbeiten und mehr Geschwindigkeit. Und das Beste hierbei: Die durch die Fachebene erstellten Tools gehören dem KJC. Mit Plattformern oder „SaaS – Software as a service“ zu arbeiten, ist, wie einen Brief mit Word schreiben, der Brief gehört dem Autor. Neue Technologien können somit auch einen Beitrag zur digitalen Souveränität leisten. Daher geht es im Lab „Neue Technologien“ darum, genau diese Dinge auszuprobieren und zu erproben.

An alle KJC Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter: Mitmachen ist gerne und weiterhin möglich.

Lab Fusion: Kundenkarte und Innovations-Mobil.

Wir haben in beiden Laboren folgende Sätze formuliert: Innovationsmobil: „Der Digitale Wegweiser für Kunden in der sich verändernden Arbeitswelt“. Kundenkarte: „Die Kundenkarte als Digitaler Begleiter des Kunden von seinem Erstkontakt zum Jobcenter bis zur Aufnahme eines neuen Jobs. – unabhängig von den Fachverfahren.“ Ansätze, die gut sind, jedoch komplex. Wir sprechen von digitalen Lösungen, von Apps. Ist das der richtige Weg, ist das die Lösung? Was wir erkannt haben: Die Analyse der Zielgruppe steht wieder im Vordergrund, wir gehen also iterativ zurück. Unsere Methode ist Design Thinking, hier ist es erlaubt im Prozess zurückzugehen. Im Fall der beiden Labore haben wir uns dazu entschieden, sie zusammenzulegen, zu fusionieren. Inhaltlich gibt es viele Parallelen, doch bei beiden gilt: “ Was immer als Innovation im Lab herauskommt – wir müssen erst verstehen wer die Zielgruppe ist, und was sie wirklich für Bedürfnisse hat. Nur dann ist ein Produkt überhaupt sinnvoll. In den nächsten Monaten arbeiten wir daher eng mit den Kunden zusammen.

Simon Sineks erweiterter Golden Circle. Das Warum zielt auf den Purpose des Unternehmens ab.(Bild © Pia Kleine Wieskamp)